Schalter aus

In Mannheim hat sich eine 72-Jährige im Krankenhaus in ihrer Nachtruhe gestört gefühlt.

 In ihrem Zimmer lag eine 79-Jährige Frau, die beatmet werden musste. Das Geräusch des Geräts störte die 72-Jährige. Sie stieg aus dem Bett und stellte das Gerät ab. Und das gleich mehrfach. Durch die Aufmerksamkeit des Pflegepersonals wurde dies jedes Mal festgestellt und das Gerät wieder eingeschaltet. Die Verursacherin wurde darauf aufmerksam gemacht, dass ihr Verhalten für ihre Bettnachbarin lebensgefährlich ist. Sie war aber offensichtlich unbelehrbar. Trotz des dringenden Hinweises schaltete sie das Gerät noch einmal aus. Das führte dazu, dass die Beatmungspatientin wieder belebt werden musste.

Die Unbelehrbare wird wegen versuchten Totschlages angeklagt. Der Haftrichter hat Untersuchungshaft angeordnet.

Bleibt nur zu hoffen, dass die Frau entweder eine ruhige Zelle bekommt. Falls dies nicht möglich sein sollte, wäre eine Einzelzelle angesagt.

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10 Gedanken zu „Schalter aus

  1. Träumerle Kerstin

    Oh Gott, was es nicht alles gibt. Das hätte ganz schief gehen können. Dass die alte Dame aber trotz mehrmaliger Versuche nicht woanders hin verlegt wurde, das ist auch blöd. Das war Risiko.

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      1. Brigitte

        Nachts eine Pflegekraft für eine Station mit ca 30-40 Personen. Nur 1 Dementer Patient dabei, der sich nicht zurecht findet und dauernd nach Hause laufen will (dann ist man gut dran), plus Neuzugänge – die kommen auch in der Nacht, plus eine Reanimation oder einen gestürzten Patienten (beim gestürzten ist es nicht damit getan ihm aufzuhelfen, es muss ein Arzt verständigt werden der ihn untersucht, evtl. muss ein Röntgen organisiert werden, plus Sturzprotokoll ausfüllen und einreichen), plus Durchgang alle 3 Stunden, plus mindestens 5 Personen bei jedem Durchgang umlagern, plus zum Patienten gehen wenn er klingelt um ihn z.B. zur Toilette zu begleiten oder Patienten die Bettruhe haben auf den WC-Topf im Bett zu helfen, oder weil er Durst oder Schmerzen hat, oder ein oder mehr Pat. werden von der Intensivstation auf Station verlegt, plus umfangreiche Dokumentation für jeden Patienten, plus Medikamente und Infusionen für den Folgetag richten. Könnte noch einiges aufzählen. Wer das alles stemmt und dabei noch einen Patient in ein anderes Zimmer verlegen kann (wenn es überhaupt ein freies Zimmer gibt, oder ein Zimmer gibt wo niemand am Sauerstoff angeschlossen ist), der möge sich bitte sofort im Krankenhaus bewerben !!! Und wenn man das nicht schafft, bekommt man gesagt man war nicht aufmerksam – richtig klasse.
        Und die Pflegekraft von dieser Nacht tut mir leid, sie muss viele Dokumente ausfüllen, muss zur Polizei und vielleicht auch zur Staatsanwaltschaft zur Schilderung des Vorfalls. Und da der Dienstplan das nicht hergibt, darf man in seiner Freizeit gehen.

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      2. gsharald Autor

        Hallo Brigitte,

        da bin ich aber mit beiden Füßen ins Fettnäpfchen getreten.

        Entschuldigung. Ich wollte keinesfalls die Leistung des Pflegepersonals diskreditieren. Dazu kenne ich mich auch zu wenig aus. Bei mir war der Gedanke im Vordergrund der potenziellen Gefahr zu begegnen bzw. sie nach Möglichkeit zu vermeiden. Wäre das „Attentat“ geglückt wären natürlich die Verantwortlichen gesucht worden, wobei die Personalsituation zunächst unberücksichtigt geblieben wäre. Ich denke, dass es dann zu einem Gerichtsverfahren gekommen wäre, das bestimmt niemand gewollt hätte. In der Verhandlung hätte dann hoffentlich ein verständiger Richter ein mildes Urteil gefällt. Die tatsächlich Verantwortlichen, die die Personalsituation zu verantworten haben, wären wohl außen vorgeblieben.

        Also nochmals: Ich bitte um Entschuldigung für meine Aussage.

        Liebe Grüße, Harald

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